Auto im Winter
So wird das Auto winterfest gemacht!
Nicht nur die Fahrer werden in der kalten Jahreshälfte vor wetterbedingte Herausforderungen gestellt, auch die technischen Bauteile des Autos unterliegen besonderen Belastungen. Um sicher und schadensfrei durch den Winter zu kommen, sollte noch vor dem ersten Frost unbedingt ein kleiner “Wintercheck” durchgeführt werden.
Sicher vor Frost und immer startbereit
Bei der Kühlflüssigkeit des Motors ist bei Minusgraden neben dem richtigen Füllstand auch ein ausreichender Frostschutzanteil unabdingbar. Friert das Kühlsystem ein, können im Extremfall durch die Ausdehnung des gefrorenen Wassers die von der Kühlflüssigkeit durchflossenen Bauteile aufbrechen. Die Kältefestigkeit des Kühlmittels sollte zwischen minus 25 und minus 30 Grad Celsius liegen. Ermittelt wird dies mit einem speziellen Prüfgerät, welches an Tankstellen und in Baumärkten erhältlich ist. Alternativ kann die Messung auch in jeder Autowerkstatt durchgeführt werden.
Ebenfalls sollte der Wasseranteil des Scheibenreinigers mit einem entsprechend für den Winter geeigneten Frostschutzreiniger aufgefüllt werden, da sonst die Pumpe oder die Waschdüsen des Systems einfrieren können. Ein weiteres kälteempfindliches Bauteil ist die Batterie. Mit zunehmendem Alter kann sich die Speicherkapazität bei niedrigen Temperaturen stark verringern. Erste Anzeichen hierfür sind ein ungewöhnlich träges Anlassgeräusch oder ein Dimmen oder sogar Flackern der Innenraum- und Instrumentenbeleuchtung beim Startvorgang. Beim Auftreten dieser Symptome kann die Kapazität der Batterie in der Werkstatt geprüft und diese gegebenenfalls noch vor einer ärgerlichen Panne ausgetauscht werden.
Sehen und gesehen werden
Um auch bei erschwerten Sichtverhältnissen gut von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden, ist es durchaus sinnvoll, auch tagsüber das Licht einzuschalten. Beschädigte Leuchtmittel sollten umgehend ausgetauscht werden, da bei dem frühen Einbruch der Dunkelheit bei Defekten an der Beleuchtungsanlage erhebliche Gefahren drohen.
Doch auch die hellsten Scheinwerfer nützen wenig, wenn die Scheiben keinen klaren Durchblick bieten. Um auch bei Schnee und Eis den Überblick zu behalten, müssen sämtliche Fenster vor Fahrtantritt gründlich enteist werden. Von der Verwendung von heißem Wasser, CD-Hüllen, Ceranfeldschabern oder anderen Haushaltsgegenständen ist hierbei strengstens abzuraten. Ein Eiskratzer und ein unterstützender Scheibenreiniger mit Enteisungsadditiven sind die einzigen sicheren Mittel zur Befreiung der Autoscheiben. Ein kleiner Tipp am Rande: Beschlagene Scheiben lassen sich am schnellsten durch die Klimaanlage trocknen. Die Klimaanlage entzieht der Luft im Innenraum die Feuchtigkeit, wodurch jegliches Kondenswasser in wenigen Minuten verschwindet.
Befindet sich neben dem Eis auch loser Schnee auf dem Wagen, muss auch dieser entfernt werden. Sich von dem Fahrzeug lösende Schneeansammlungen könnten den nachfolgenden Verkehr beeinträchtigen oder herabrutschen und das Kennzeichen bedecken, wer mit einem eingeschneiten Fahrzeug auf den Straßen unterwegs ist, riskiert außerdem ein Bußgeld von mehreren tausend Euro.
Winterliche Autopflege
Auf den ersten Blick scheint eine Autowäsche im tiefen Winter ein zweckloses Unterfangen zu sein – bereits wenige Kilometer nach dem Besuch der Waschanlage ist der Lack des Wagens wieder mit reichlich Schnee und Schmutz bedeckt. Doch gerade deshalb ist eine ausreichende Lackpflege besonders in dieser Jahreszeit empfehlenswert. Die verkrusteten Reste von Straßenschmutz und Streusalz können, sofern sie nicht regelmäßig abgewaschen werden, den Klarlack angreifen und zum Abstumpfen der Lackoberfläche führen. Als vorbeugende Maßnahme kann der Lack vor dem Wintereinbruch zusätzlich aufpoliert und anschließend mit einer Wachsschicht versiegelt werden.
Auch die gelegentliche Unterbodenwäsche kann sich lohnen, da so die Metallteile der Karosserie und der Achsen am Unterboden vor dem durch Streusalz verstärkten Rostbefall geschützt werden. Eine häufigere Kontrolle des Luftdrucks der Reifen sollte ebenfalls zur regelmäßigen Pflegeroutine gehören, denn mit schwankenden Temperaturen kann sich auch der Reifendruck unerwartet verändern. Ein Temperaturabfall von 10 Grad Celsius sorgt für einen Druckverlust von ca. 0,1 bar. Kommt es also zu einem schlagartigen Temperatursturz, sollte der Luftdruck so schnell wie möglich gemäß den Herstellervorgaben angepasst werden, damit die Reifen ihre bestmöglichen und effizientesten Fahrleistungen erreichen können.
Die ideale Ausrüstung für Fahrten durch Schnee und Eis
Um für jeden Fall gewappnet zu sein, können im Winter neben der üblichen Sicherheitsausrüstung wie dem Verbandskasten, der Sicherheitsweste und dem Warndreieck noch weitere Gegenstände durchaus nützlich sein:
– Zusätzliche Winterjacke/Decke: Im Falle einer Panne können sich die Fahrzeuginsassen während der Wartezeit auf den Pannendienst weiterhin warmhalten.
– Taschenlampe: Beim Aufstellen eines Warndreiecks sorgt das Licht bei einsetzender Dunkelheit für zusätzliche Sicherheit.
– Schneeketten/Schaufel: Eine klappbare Campingschaufel und ein Satz Schneeketten können das Vorankommen auf schlecht geräumten Straßen sichern.
– Starthilfekabel: Zur gegenseitigen Hilfe bei kälteschwachen Batterien sollte in jedem Kofferraum ein Starthilfekabel mitgeführt werden.
Mit dieser Notfallausrüstung steht auch längeren Reisen durch die winterliche Landschaft nichts mehr im Wege.